Wenn du schon lange darüber nachdenkst, kleinere Unebenheiten und Dellen an deinem Fahrzeug zu beseitigen, ist das Wissen über die richtige Vorgehensweise und insbesondere, über das Grundieren vor dem Spachteln, entscheidend.
Erfahre im folgenden Beitrag, warum es so wichtig ist und was genau damit bezweckt wird!

Warum eigentlich vor dem Spachteln grundieren?
Eine Grundierung, die vor dem Spachtelauftrag auf metallischen Untergründen aufgetragen wird, hat eine passivierende und korrosionshemmende Wirkung. Die Grundierung isoliert den Untergrund und verhindert Korrosion, indem sie ein mögliches Weiterleiten von Feuchtigkeit über die Spachtelmasse an das Blech unterbindet.
Bei Kunststoffen dient die Grundierung dazu, die Haftung zwischen Kunststoff, Spachtelmasse und weiteren Lackaufbauten zu gewährleisten. Die Spachtelmasse kann ohne Grundierung und somit auch ohne ausreichende Haftung sehr leicht abplatzen.
Achtung!: Bei Kunststoffen oder Bauteilen aus Kunststoff empfiehlt es sich, spezielle Kunststoffspachtelmassen zu verwenden und Elastifizierungszusätze der Grundierung beizumischen. Achte bei der Materialauswahl besonders auf Produkte, die bereits diese Zusätze enthalten und speziell für den Einsatz auf Kunststoffen bestimmt sind.
Die passende Materialauswahl beim „Grundieren vor dem Spachteln“
Es ist wichtig, dass du dir die passende Grundierung für den zu spachtelnden Untergrund besorgst. Darüber hinaus solltest du auch eine geeignete Spachtelmasse auswählen. Zum Beispiel eine spezielle Kunststoffspachtel, die auch im ausgehärteten Zustand elastisch bleibt und daher perfekt für die Anwendung auf biegbaren Kunststoffen geeignet ist.
Schritt für Schritt: So grundierst du dein Auto vor dem Spachteln
Die Vorbereitung:
Sofern die Rückseite der Sichtfläche zugänglich ist, versuche zunächst, die verformte Schadstelle mit dem Stil eines Schraubenziehers oder Ähnlichem leicht zurück zu formen. So verringerst du die benötigte Menge an Spachtelmasse, die du auftragen musst.
Bedenke dabei, dass bei diesem Vorgehen leichte Beschädigungen entstehen können, die ebenfalls mit Grundierung behandelt werden müssen.
Mische deine Grundierung:
Hierbei ist es wichtig, das vom Hersteller vorgegebene Mischungsverhältnis einzuhalten, damit die Grundierung weder zu dünn- noch zu dickflüssig wird und sich wie gewünscht verarbeiten und auftragen lässt.
Darüber hinaus beeinflusst ein falsches Mischungsverhältnis stark die Trocknung und kann im Nachhinein zu Problemen führen.
Lies deshalb das technische Merkblatt, halte dich an die Mengenangaben und rühre die Mischung gründlich um.
Auftragen der Grundierung:
Trage die Grundierung möglichst gleichmäßig auf. Denke daran, dass eine geschlossene und dünn aufgetragene Schicht oft völlig ausreicht, um den erforderlichen (meist Haftung oder korrosions-schützenden) Effekt zu erzielen.
Zu viel aufgetragenes Material benötigt nicht nur mehr Zeit zum Durchtrocknen, sondern verändert auch noch Wochen nach dem Auftragen die Schichtdicke durch das Ausgasen von Lösungsmitteln. Dies kann im Nachhinein dazu führen, dass die Oberfläche sich möglicherweise von glatt zu leicht wellig verändert.
Die Trocknung der Grundierung:
Bei der Verwendung von hochwertigen 2K-Materialien ist eine gute Durchtrocknung ein Muss, bevor es mit dem Spachtelauftrag weitergehen kann. Verwende einen IRT-Strahler, lasse das Material über Nacht trocknen oder stelle es im Hochsommer für einige Stunden nach einer kurzen Ablüftzeit in die pralle Sonne.
Das Trocknen mit einem Heißluftfön ist nicht zu empfehlen, da dieser nur oberflächlich trocknet und somit die Lösemittel in den darunterliegenden Schichten einschließt. Mit der Zeit könnten die Lösemittel den darüber aufgebrachten Spachtel anheben und zum Abplatzen bringen.
Achtung! Ein Abplatzen der aufgetragenen Spachtelmasse kann dir ebenso auch im Fall von nicht richtig durchgetrockneter Grundierung passieren!
Anwendungsbeispiel
Grundierung vor Spachtel, der unsichtbare Held deiner Reparatur!
Wenn dich einige beschädigte Stellen an deinem Fahrzeug zunehmend stören und du einen Werkstattbesuch sowie die damit verbundenen Kosten sparen möchtest, aber dennoch professionelle Ergebnisse erzielen willst, solltest du vor dem Spachteln eine Grundierung auftragen.
Es kann nämlich durchaus vorkommen, dass sich im Laufe der Zeit Rost unter den gespachtelten Stellen bildet, was dazu führen könnte, dass die Reparatur erneut durchgeführt werden muss.
Deshalb: Entscheide dich für den Mehraufwand und trage immer zuvor eine Grundierung auf, um auf Nummer sicher zu gehen!
Warum sich das „Vor dem Spachteln grundieren“ lohnt

Haltbarkeit:
Die Grundierung verbessert nicht nur die Haftung der darüberliegenden Schichten auf deinem Auto, sondern verhindert auch, dass die von dir reparierte Stelle Rost ansetzt und schon bald wieder zu Problemen führen könnte.
Glatte Oberflächen:
Je nach Grundierung füllt diese kleine Unebenheiten auf. Feine Kratzer und Poren können dadurch bereits beseitigt werden. Doch beachte, dass zu tiefe Kratzer aufgrund mangelnder Füllkraft im Nachgang mit Spachtel bearbeitet werden müssen.
Einsparung:
Mit der richtigen Grundierung und etwas handwerklichem Geschick kannst du kleinere Schönheitsfehler selbst ausbessern. Das spart nicht nur Geld, sondern gibt dir auch ein Gefühl von Stolz und Selbstständigkeit.
Häufige Fragen zu „Vor dem Spachteln grundieren“
Was kommt zuerst: Spachteln oder grundieren?
Vor dem Spachteln ist die Grundierung an der Reihe. Das Grundieren bildet die Basis für eine optimale Haftung und gewährleistet ein langfristig perfektes Ergebnis.
Was macht man vor dem Spachteln?
Sobald du die Grundierung aufgetragen und trocknen lassen hast, musst du diese anschleifen, um eine Haftung zwischen Spachtel und Grundierung zu ermöglichen. Nach dem Anschleifen entferne gründlich den auf der Oberfläche befindlichen Schleifstaub, bevor du mit dem Spachteln beginnst.
Kann man direkt auf Lack Spachteln?
Grundsätzlich nein. Das Spachteln direkt auf Lack, ohne vorher zu schleifen, kann zu unzureichender Haftung führen. Die Lackoberfläche muss vor dem Spachteln gereinigt und mit passendem Schleifpapier angeschliffen werden.
Sollten tiefere Beschädigungen der Oberfläche vorhanden sein, muss darüber hinaus zuvor auch noch grundiert werden!
Wann muss ich grundieren?
Bei Kunststoffen und Metallen sollte grundsätzlich vor dem Spachtelauftrag grundiert werden, sofern nicht bereits eine Grundierung oder ein vorheriger Lackaufbau vorhanden ist.
Warum 2 mal Spachteln?
Viele wenden das zweimalige Spachteln häufig an, wenn sie größere Flächen und Unebenheiten mit Spachtel füllen müssen. Dabei kommt es oft zu einer sogenannten Randzonenbildung, die durch das Verschleifen des Spachtels und des darunterliegenden Lackaufbaus entstehen kann.
Diese Randzone wird bei einer professionellen Reparatur durch einen zweiten sehr dünnen und großflächigen Spachtelauftrag beseitigt.
Welche Grundierung unter Spachtelmasse?
Die Wahl der Grundierung hängt vom Untergrund ab. Bei Spachtel-Arbeiten an Fahrzeugen wird je nach Untergrund, bei Metallen beispielsweise, eine hochwertige 2K EP Grundierung oder ein Säureprimer in Verbindung mit einem 2K-Füller als Haftgrundierung verwendet. Diese Grundierungen verbessern die Haftung der Spachtelmasse und isolieren unter anderem den Untergrund vor Feuchtigkeit.
Bei Kunststoffen musst du darauf achten, Produkte mit speziellen Additiven zu verwenden, um sie als Grundierung nutzen zu können.
Fazit zu „Vor dem Spachteln grundieren“
Wenn du deinem Fahrzeug einen neuen Anstrich verpassen möchtest oder kleinere Schäden selbst reparieren willst, dann denk daran: Grundieren kommt vor dem Spachteln, und die passenden Produkte sowie die richtige Vorbereitung ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen und langanhaltenden Ergebnis!