Richtig lackieren

Es kommt der Moment im Leben, in dem man sich einen schicken Wagen zulegt, dessen Lack jedoch im Laufe der Jahre stark gelitten hat. Das richtige Lackieren kann den Unterschied zwischen einem gewöhnlichen Auto und einem echten Blickfang ausmachen. In diesem Artikel werden wir tief in die Welt des Lackierens eintauchen und dir zeigen, wie du deinem Fahrzeug den Glanz verleihst, den es verdient.

Richtig lackieren. Zum lackieren vorbereitetes Fahrzeug
Quelle: Pixabay

Die Grundlagen des richtigen Lackierens

Bevor wir jedoch in die Details eintauchen, lassen uns die Grundlagen des Lackierens beleuchten. Das richtige Equipment ist der erste Schritt zum Erfolg. Stell dir vor, du willst einen Van Gogh mit einem Wachsmalstift malen – das funktioniert einfach nicht.

Deshalb sind sowohl professionelle Werkzeuge als auch qualitativ hochwertiges Material wichtig, um sicherzustellen, dass ein perfektes und makelloses Ergebnis erzielt wird.

Was brauchst du um richtig lackieren zu können?

Grundierung: Sie bereitet die Oberfläche vor und gewährleistet, dass der Lack besser haftet. Vergiss am besten niemals, diesen wichtigen Schritt zu überspringen.

Spachtelmasse: Kleinere und auch großflächige Unebenheiten können mit Spachtelmasse perfekt kaschiert werden. Dies ermöglicht es oftmals Bauteile zu reparieren, statt sie zu ersetzen.

Schleifpapier und Schleifmaschine: Die Vorbereitung ist alles. Geeignete Maschinen und passendes Schleifpapier sorgen für einen feinen Schliff und eine glatte Oberfläche.

Füller: Um den Übergang von Randzonen z.B. bei Spachtelstellen zu glätten oder kleine Poren in der Spachtelmasse zu füllen, ist ein Füller unentbehrlich.

Abdeckmaterial: Verschiedene Klebebänder, Abdeckpapier und Folien sind wichtige Hilfsmittel, die beim Lackieren fast immer zum Einsatz kommen, um angrenzende Flächen, die nicht lackiert werden sollen, zu schützen.

Lackierpistole: Investiere in gute Lackierpistolen. Sie sind wie die Zauberstäbe eines jeden Lackierers. Eine hochwertige Pistole sorgt bei passender Einstellung für eine perfekte Zerstäubung und einen gleichmäßigen Auftrag, um ein professionelles Finish zu erreichen.

Lackfarbe: Der erste Schritt ist die Auswahl der richtigen Farbe. Überlege dir gut, welchen Look du erreichen möchtest – von schick und klassisch bis hin zu aufregend und gewagt ist alles möglich. Die Farbwahl beeinflusst das Erscheinungsbild eines Fahrzeugs enorm.

Schutzausrüstung: Beim Umgang mit chemischen und lösemittelhaltigen Stoffen steht der Gesundheitsschutz immer im Vordergrund und sollte durch angemessene Maßnahmen wie das Tragen von Handschuhen, Lackieranzügen sowie Staub- und Atemmasken gewährleistet werden.

Schritt für Schritt „richtiges Lackieren“

Richtig lackieren ist wie ein Tanz der Farben und Schichten. Schritt für Schritt, von der Vorbereitung bis zum letzten Finish.

Vorbereitung ist Alles: Bevor du überhaupt die Dose Lack öffnest, bereite die Oberfläche vor. Entferne alte Lackreste mit Schleifpapier und reinige gründlich.

Die Magie der Grundierung: Trage eine gleichmäßige Schicht Grundierung auf. Dies schafft nicht nur eine bessere Haftung, sondern schützt auch vor Rost.

Die Lackierpistole in Action: Halte die Lackierpistole in der Hand wie einen Zauberstab. Sprühe den Lack in gleichmäßigen Bewegungen auf die Karosserie. Achte darauf, nicht zu nah oder zu weit weg zu sein.

Schicht für Schicht: Lackiere in mehreren dünnen Schichten. Dies verhindert nicht nur unschöne Tropfen, sondern sorgt auch für ein gleichmäßiges Finish.

Trocknen lassen: Geduld, junger Lackierer. Lass dein Meisterwerk trocknen, bevor du eine weitere Schicht aufträgst.

Warum das alles? Der Nutzen des Richtigen Lackierens

Du könntest dich jetzt fragen: Warum sollte ich mir all diese Mühe machen? Nun, das richtige Lackieren hat mehr Vorteile, als du denkst.

Schutz vor Rost: Eine solide Lackierung schützt dein Auto vor Rost. Rost ist wie eine Krankheit für dein Fahrzeug, und richtiges Lackieren ist die Impfung.

Werterhaltung: Ein gut lackiertes Auto behält seinen Wert. Wenn du also planst, dein Fahrzeug irgendwann zu verkaufen, wird sich die Investition in hochwertige Lackierung auszahlen.

Persönlicher Stil: Dein Auto ist eine Erweiterung von dir selbst. Richtig lackieren ermöglicht es dir, deinen persönlichen Stil zu zeigen. Ob lebhaft und bunt oder klassisch und elegant – die Farbe sagt viel über dich aus.

Spaß am Fahren: Es geht nicht nur darum, wie das Auto aussieht, sondern auch darum, wie es sich anfühlt. Ein frischer Anstrich kann dir das Gefühl geben, ein brandneues Auto zu fahren, selbst wenn es schon einige Jahre auf dem Buckel hat.

Wie lackiert man richtig? Ein Leitfaden für das perfekte Ergebnis!

Du hast also beschlossen, deinem Auto oder einem anderen Objekt neuen Glanz zu verleihen. Das richtige Lackieren erfordert mehr als nur Farbe aufzutragen – es ist eine Kunst, die mit Hingabe und Präzision ausgeführt wird. Hier sind einige Schritte, um sicherzustellen, dass dein Lackierprojekt ein voller Erfolg wird.

1. Die Reinigung ist entscheidend um richtig lackieren zu können

Das Abblasen und Reinigen der zu lackierenden Fläche ist besonders wichtig. Reinige die zu lackierende Oberfläche gründlich. Ein Mikrofasertuch mit einem Silikonentferner/Reiniger auf Wasserbasis hilft dabei, Fett, Staub, Mineralien und Salze zu entfernen und eine glatte, saubere Oberfläche zu schaffen.

2. Das Abstauben der zu lackierenden Fläche

Ist Abstauben notwendig? Absolut. Das Abstauben der zu lackierenden Fläche ist wie der unsichtbare Held, der die Bühne für den Hauptakt vorbereitet. Es sorgt für eine deutlich sauberere Lackierung, verbessert dadurch das Endergebnis und das Aussehen, und verringert enorm die Nacharbeit.

3. Die richtige Lackierpistole um richtig zu lackieren

Investiere in eine hochwertige Lackierpistole. Eine gute Pistole sorgt für eine gleichmäßige und an das Material angepasste Zerstäubung. Beachte hierbei die Anweisungen des Herstellers für die korrekte Wahl der Pistole.

4. Die richtige Spritzdüsengröße der Lackierpistole

Für jede Lackierpistole gibt es ebenso unterschiedlich große und verschiedene Spritzdüsen. Achte auch hierbei auf die Angaben des Materialherstellers, um die perfekten Voraussetzungen für ein tolles Ergebnis schaffen zu können.

5. Der richtige Luftdruck um richtig zu lackieren

Wähle den passenden Luftdruck, um unschöne Überraschungen zu vermeiden. Halte dich an die Vorgaben des Herstellers, denn die Wahl des falschen Luftdrucks kann schnell zu einem zu dickem oder zu dünnem Auftrag führen.

6. Lackauftrag in mehreren dünnen Schichten

Der Schlüssel zu einem perfekten Ergebnis liegt im Auftragen von mehreren dünnen und gleichmäßigen Schichten. Vermeide es, zu viel Lack auf einmal aufzutragen, um sogenannte „Nasen“ oder „Läufer“ zu verhindern. Lass jede Schicht gut „ablüften“ d.h. für einige Minuten antrocknen, bevor du die nächste aufträgst.

7. Orangenhaut vermeiden

Die gefürchtete Orangenhaut – eine unebene, wellenartige Textur auf der Lackoberfläche. Dieses Phänomen tritt oft auf, wenn der Lack zu dick oder mit falschem bzw. zu geringem Spritzdruck aufgetragen wird. Um dies zu vermeiden, trage den Lack in dünnen, aber geschlossenen Schichten auf und halte den empfohlenen Spritzdruck ein.

8. Streifen vermeiden „richtig lackieren“

Nichts ist ärgerlicher als Streifen auf der frisch lackierten Oberfläche. Halte die Lackierpistole in einem konstanten Abstand zur Oberfläche und bewege sie gleichmäßig von unten nach oben (bei stehenden Flächen) und in übereinander verlaufenden Bahnen. Vermeide ebenso abrupte Stopps und Starts

9. Eine glatte Oberfläche erreichen

Um eine glatte Oberfläche zu erreichen, musst du die Fläche natürlich zuvor ebenfalls glatt verschliffen haben. Darüber hinaus kannst du auch „längere“ Härter ( i.d.R. gibt es kurzen Härter, normalen Härter und langen Härter) in 2K-Produkten verwenden und die Fläche nach der Trocknung vorsichtig schleifen und polieren

10. Die Magie der richtigen Trocknung

Verwende, wenn möglich, keine Trocknungsbeschleuniger wie Heißluftfön oder IRT-Strahler, um sicherzustellen, dass zu schnelles Trocknen die frische Lackierung nicht beschädigt. Bei Basislack ist die Zufuhr von Wärme in Ordnung. Bei 2K-Produkten sollte davon abgesehen werden.

Mit diesen Tipps im Hinterkopf bist du bereit, dein Lackierprojekt anzugehen. Denke daran, dass Übung den Meister macht. Richtig lackieren erfordert Zeit und Geduld, aber das Ergebnis wird es wert sein. Mach dich bereit, in die Welt des Lackierens einzutauchen und deinen eigenen Glanz zu schaffen.

Fazit:

Richtig lackieren ist mehr als nur ein einfaches Anspritzen. Es ist die Kunst, ein Fahrzeug zum Leben zu erwecken und ihm Charakter zu verleihen. Von der Vorbereitung über das eigentliche Lackieren bis hin zur Trocknung – jeder Schritt ist entscheidend.

Also, schnapp dir deine Lackierpistole und werde zum Künstler deiner eigenen Straße. Dein Auto wird es dir danken, und du wirst stolz auf dein rollendes Meisterwerk sein. Richtig lackieren ist nicht nur ein Handwerk, sondern eine Leidenschaft – eine, die die Straßen in eine buntere, glänzendere Welt verwandelt.

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